„Ab in den Wald“: Die 7b schneidet Stangen

Beim Floßbau am Ende des letzten Schuljahres hatten wir bereits den Plan gefasst, dass diese Aktion nicht die einzige gewesen sein sollte… Am vergangenen Mittwoch, 04.10.2023, war es dann endlich wieder soweit und wir machten uns gemeinsam auf den Weg in den Wald in der Nähe vom Würzbacher Weiher. Mit der Bahn fuhren wir bis nach Rohrbach und beschlossen den Rest zu Fuß zu laufen, weil wir aus der Erfahrung des letzten Ausflugs gelernt hatten. Den Bus sahen wir wieder ohne uns nach Niederwürzbach fahren. Hier sei einmal die Anmerkung gestattet, dass es nahezu unmöglich ist, den Anschluss mit einer Klasse zu bekommen, selbst wenn man sich extrem beeilt. Da wir von vorneherein alle darauf eingestellt waren, gab es kein Gemurre und alle liefen tapfer und zügig mit. So waren wir fast pünktlich am vereinbarten Ziel, um dann zu erfahren, dass wir noch einmal ein Stück der Strecke zurück in den Wald marschieren mussten. An Bewegungsmangel fehlte es uns an diesem Tag definitiv nicht. 😊 Glücklicherweise war Pino, der knapp neun Monate alte Bodeguero-Mischling mit am Start, der für viel Ablenkung sorgte und das Wandern fast zur Nebensache werden ließ. Nach weiteren knapp drei Kilometern waren wir am Uhu-Brunnen, in dessen Nähe wir bereits auf dem Hinweg vorbeigekommen waren. Dort frühstückten wir zunächst, um schließlich frisch gestärkt ein weiteres Stückchen, diesmal ohne lästige Rucksäcke, in den Wald zu gehen. Dort wurden wir schon erwartet und sahen zum ersten Mal die Bäume, bei deren Fällung wir dabei sein durften, um später an ihrer Weiterverarbeitung mitzuwirken.
Zunächst erklärte Dr. Helmut Wolf genau, wie Bäume richtig gefällt werden und worauf man dabei achten muss. Elias wusste bereits ziemlich genau, wie man Bäume fällt und konnte einige wichtige Hinweise geben. Nach der „Baumansprache“ wurde die Fallrichtung des Baums festgelegt und mit einem 90°-Winkel-Schnitt mit Hilfe der Motorsäge markiert. Erst anschließend wurde bis zur Bruchleiste geschnitten, sodass der Baum in die richtige Richtung fallen und die Motorsäge nicht eingeklemmt werden würde. Erst dann folgte der Fällschnitt und die ganze Klasse rief „Baum fällt“ so laut, dass dies garantiert nicht zu überhören war. Natürlich wurde sowohl das Fällen als auch das anschließende Entasten von Fachmännern übernommen und nicht von der 7b. Wer weiß, was dabei rausgekommen wäre!?! Nachdem die drei Bäume, die wir bearbeiten wollten, gefällt waren, begannen unsere Arbeitseinsätze. Mit vereinten Kräften wurden mit der Trummsäge Scheiben gesägt und zwei Stämme entrindet, die neben weiteren „Stangen“, bei denen es sich durchaus um über 60 Jahre alte Bäume handelte, wie die Schüler*innen anhand der Jahresringe nachzählten, für unseren Schulgarten bestimmt sind. Zwischendurch wurde natürlich noch einmal eine Pause gemacht, Verstecken und Ball gespielt oder einfach nur Pino gestreichelt und gegessen. Das Handy, welches zu Beginn am Bahnhof noch von allergrößtem Interesse war, war plötzlich nicht mehr wichtig. Viel interessanter war es mit den Mitschülern und -innen zu spielen, zu reden, die Umgebung zu erkunden und zusammen zu arbeiten. Als wir am Ende eine „Stange“ oder besser einen kompletten Baumstamm, der entrindet war, gemeinsam auf den Weg trugen, war wieder einmal mehr klar, was man gemeinsam alles schaffen kann.
Am Ende des Tages waren nicht nur die beiden Lehrkräfte, Herr Christoph Bauer und Frau Anne Preisinger, sondern auch alle Kinder rechtschaffen müde. Wieder war es ein toller Tag mit Herrn Dr. Wolf und wir freuen uns auf unser nächstes Waldabenteuer, bei dem wir im November Bäume setzen werden. Dabei haben wir 500 Stück angepeilt…