Robert-Bosch-Schule: Eine Autorenlesung der etwas anderen Art
Wenn man an einen Autor denkt, hat jede*r ihre/seine eigene Vorstellung, wie dieser aussehen und sich verhalten wird.
Insofern waren die Schüler*innen dreier Deutschkurse der Jahrgangsstufe 9 überrascht, wer sich hinter dem Buch „Die Scanner“ und dem Pseudonym Robert M. Sonntag verbirgt. Martin Schäuble, wie der Autor des Buches im richtigen Leben heißt, war vergangenen Donnerstag, 20.03.2025, in den ersten beiden Stunden zu Gast in unserer Schule und kam sehr schnell mit den Jugendlichen ins Gespräch.
Gemeinsam mit den Schüler*innen wiederholte er die Inhalte und die wichtigsten Figuren des 2013 erschienen Buches, das in diesem Schuljahr noch einmal als sogenannte Pflichtlektüre auf dem Programm stand.
Innerhalb kürzester Zeit konnte Martin Schäuble durch seine unkomplizierte und freundliche Art die Schüler*innen aus der Reserve locken, sodass sich die Kinder gerne auf kleine Rollenspiele wie „Ihr sitzt jetzt alle im Metro-Gleiter und tragt eure Mobrils“ einließen. Er entführte die Schüler*innen in die Welt von 2035 und sie waren voll dabei. Die einen „hörten Musik“ mit ihrer Mobril, „telefonierten mit Freunden“ oder „schauten einen Film“, sodass sich der Autor als „Scanner“ einem lesenden Fahrgast (ohne Mobril) nähern konnte, um ihm sein Buch „abzukaufen“. Nach einigem Handeln ließ sich dieser auf den Deal ein. Anschließend instruierte Martin Schäuble einen weiteren Schüler, der ihm jedoch auf keinen Fall sein Buch verkaufen sollte. Der inszenierte Kaufversuch scheiterte und der Autor suchte sich zwei Schüler, die die Eltern des Jungen spielen sollten. Nun trat Martin Schäuble als SAIF-Mitglied vor die Eltern und fing an diese mittels Mobril-Aufnahmen zu erpressen: Sie sollten ihm alle Bücher überlassen, um ihrem Sohn eine Zukunft zu ermöglichen.
Diese Szene nutzte Martin Schäuble um auf die Überwachungsmethoden verschiedener Länder dieser Erde einzugehen und zeigte hierfür reale Aufnahmen, bei denen Menschen in ihrem Alltag ohne erkennbaren Grund gefilmt und überwacht wurden. Er problematisierte zudem die aktuelle Weltlage und wies darauf hin, dass zunehmend individuelle Daten gesammelt werden, um sie für eigene Zwecke zu nutzen. So regierten „Datensammler“ wie beispielsweise Elon Musk in Amerika mit.
Gegen Ende durften ihm Schüler*innen persönliche Fragen stellen, die er bereitwillig beantwortete. Selbst die zuvor dem Buch und dem Autor gegenüber kritischsten Jugendlichen waren begeistert und interessiert am Start.
Nach der Autorenlesung ließen sie sich mit Martin Schäuble fotografieren und ihre Bücher signieren. Einzelne Schüler erkundigten sich, ob er auf der nächsten Buchmesse vertreten sei, woraufhin Martin Schäuble erklärte, dass er erst bei der Frankfurter Buchmesse anzutreffen wäre